Beim Spazierengehen im Wald sind Baummarkierungen in verschiedenen Farben auf den stehenden und gefällten Bäumen auffällig. Diese Markierungen haben bestimmte Bedeutungen, die wir in diesem Tutorial erklären. Damit ergibt sich noch einmal ein interessanter Blick auf die Welt der Forstwirtschaft.
Z steht für die Zukunft
Für die langfristige Bewirtschaftung der Wälder sind die qualitativ hochwertigsten Bäume dauerhaft im Bestand zu halten. Im Kontext einer Auslesedurchforstung sollen diese Z-Bäume im Umfeld freigestellt werden. Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass mit wenigen hoch qualitativen Bäumen ein guter Ertrag erwirtschaftet werden soll.
Diese Bäume unterliegen einer besonderen Kennzeichnung. Mit einem einzelnen oder mehreren Punkten auf jeder Seite des Z-Stammes erfolgt die Markierung aus der Spraydose. Damit erkennen in erster Linie die Fahrer schwerer Harvester-Maschinen auf den ersten Blick diese wichtigen Zukunftsbäume. Eine weitere typische Markierung ist die durchgehende Kreismarkierung, die ebenfalls optisch von allen Positionen gut wahrzunehmen ist, verwendet wird hierfür meistens eine weiße Farbe. Ebenfalls möglich ist die Verwendung eines umlaufenden Kunststoffbandes. Die Markierungen sind nicht fix definiert und so können je nach Vorgaben des Waldbesitzers und Försters auch Markierungen mit den Bezeichnungen „z“, „x“ oder „+“ im Wald auftauchen.
Damit ist die Markierung selbst für Laien im Forst schnell auszumachen, welche Bäume langfristig gehalten werden. Die umliegenden Konkurrenz-Bäume müssen entsprechend nach und nach entnommen werden.
Die Rückegasse als Fahrgasse im Wald
Der Transport von gefällten Bäumen, auch Holzrücken genannt, erfolgt konventionell durch Pferde oder Maschinen direkt zum Aufbereitungs- oder Verladeplatz an eine gut befestigte Forststraße. Die Transportwege zur Forststraße werden in der modernen Forstwirtschaft von Rückezügen oder Forwarder genutzt. Auch diese Gassen sind angelegt und mit Baummarkierungen ausgewiesen.
Mit den großformatigen und schweren Maschinen sollen möglichst wenig Bodenverdichtungen oder Rückeschäden durch den Abtransport von Langholz entstehen. Auch tiefe Fahrrinnen und die Beschädigung von Baumwurzeln sollen vermieden werden. Um diese Auswirkungen zu minimieren, soll der Transport auf die markierten Rückegassen begrenzt werden.
Hierbei werden am häufigsten waagerechte Doppel-Streifen an den Stämmen verwendet, die auf den Seiten zum Weg hingewandt angebracht werden. Um auf Nummer sicherzugehen, setzen manche Förster noch zusätzlich ein deutliches R über den Doppelstreifen.
An Wanderwegen werden häufig auch Markierungen an Bäumen vorgenommen. Auf den ersten Blick erscheinen diese Marken wie Baummarkierungen. Tatsächlich werden die Bäume an Wanderwegen häufig mit einfachen Symbolen zur Kennzeichnung eines Wanderweges genutzt. Zu beobachten sind die Zeichen an bedeutenden Wanderstrecken, wie zum Beispiel am Moselsteig. Auch sind Kennzeichen der Wanderer hier hinterlassen worden.
Addendum
Welche Markierungen sind Euch aufgefallen?
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