Was passiert, wenn man statt der konventionellen Destillation eine Eisdestillation zur Herstellung hochwertiger Spirituosen einsetzt? Die beiden Freunde Philipp Mörschel und Christian Holzschuh haben sich während des Lockdowns intensiv mit diesem Verfahren auseinandergesetzt und in langen Versuchsreihen die Veredelung vom Apfelwein zum Apfeltau mit 21% Volumengehalt Alkohol optimiert. Im Dialog mit den beiden Gründern erfahren wir mehr über die Hintergründe und die Zukunftspläne zum neuen Highlight unter den Spirituosen.
Hallo Philipp und Christian, mit der Gründung einer neuen Destillerie eines neuen Getränks in Hanau habt ihr auch einen neuen Lebensabschnitt betreten. Könnt ihr uns Eure Beweggründe beschreiben?
Philipp: Das erste Mal hatte ich die Idee während meines Chemie-Studiums. Ich fand es spannend, ein neues Verfahren zur Herstellung hochwertiger Spirituosen zu entwickeln. Es folgten über die Jahre mehrere Testreihen, bis sich während der ersten Corona-Lockdown-Zeit das Thema dann intensivierte. Aus der Isolation der Pandemie heraus haben wir Apfeltau als gemeinsames Projekt genutzt, um regelmäßig schöne, kreative Zeit mit Freunden zu verbringen.
Christian: Philipp rief mich im ersten Corona-Winter an und wollte mir seine Testreihe vorstellen. Schon von der Verkostung der ersten Testreihe waren wir beide fasziniert von dem besonderen und einzigartigem Geschmack. Schnell sind wir dann zu dem Entschluss gekommen: „Komm, das probieren wir jetzt aus.“ Erfreulicherweise stoßen wir damit auch allseits auf großes Interesse.
Mit dem Apfeltau steigt Ihr ein in die Eisdestillation. Was ist das Besondere an dem Verfahren und in welchen Nuancen macht sich dieses Verfahren im Geschmack erfahrbar?
Philipp: Mit Eisdestillation meinen wir den Prozess des Abscheidens von Wasser aus Apfelwein bzw. Cider in der Kälte. Dabei entnehmen wir dem Ausgangsstoff auf schonende Art und Weise große Teile des enthaltenen Wassers in Form von Eis. Alle Geschmacksstoffe, Aromen und der Alkohol verbleiben in Lösung und werden dadurch konzentriert – es bleibt das Beste aus dem Apfelwein.
Christian: Darin unterscheidet sich das Verfahren von der Destillation, bei der ja erhitzt wird und viele Ausgangsstoffe nicht in den Brand übergehen. Das macht den Geschmack von Apfeltau so einzigartig, der besonders vollmundig und intensiv ist, ohne den typischen Schnapsgeschmack.
Mit einem neuen Produkt am Markt habt Ihr schon die ersten Schritte auf Startnext unternommen. Welche Vertriebswege für Apfeltau sind mittelfristig vorgesehen?
Christian: Das Crowdfunding auf Startnext im Herbst 2021 war unser Kick-off, um direkt von Anfang an eine Basis an Kunden, Bekanntheit und finanziellen Mitteln zu haben. Das hat auch gut funktioniert. Seit November 2021 ist Apfeltau auf dem Markt. Wir vertreiben zum einen direkt über unseren Webshop. Darüber hinaus bauen wir laufend unser Partner-Netzwerk aus, das vor allem aus Händlern und Gastronomien besteht, die Interesse an neuen, besonderen und hochwertigen Produkten haben.
Philipp: Momentan konzentrieren wir uns insbesondere auf Wein- und Feinkosthändler, Anbieter mit regionalen Produkten sowie hochwertigen Gastronomien, idealerweise mit einem gewissen Bezug zu Apfelwein und Cocktails. Wir haben auch schon deutschlandweite Anfragen und sind offen für neue Partnerschaften.
Herzlichen Dank, Philipp und Christian.
Addendum
Interview aus dem Sommer 2022
Bildmaterial Copyright Apfeltau
Mehr Informationen und einen Shop gibt es unter https://www.apfeltau.de
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