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Die besten Tipps für einen Roadtrip durch Irland

Irland - Sonnenaufgang in der Hafenstadt Galway © Alexey Zarodov @ AdobeStock

Anderthalb Flugstunden westlich von London ticken die Uhren ein bisschen langsamer. Irland liegt in derselben Zeitzone wie das Vereinigte Königreich, eine Stunde vor uns, aber in manch einem irischen Dörfchen könnte man meinen, die Uhr wäre vor hundert Jahren stehen geblieben. Herrschaftliche Burgen, die die Zeit überdauert haben, dazwischen sattgrüne Hügel mit friedlich grasenden Schafen und in der Ferne das Rauschen des Atlantiks.

Viele Tourismusunternehmen haben die Sehnsuchtsorte der Grünen Insel entdeckt und bieten Touren, auf denen ein Programmpunkt dem nächsten folgt. Wer allerdings Entschleunigung sucht und Orte fernab der Touristenmassen entdecken möchte, dem bietet sich ein Roadtrip auf eigene Faust an.

Egal ob per Mietauto oder dem eigenen Wohnmobil – als Start- und Endpunkt ist Dublin eine gute Wahl. Irlands quirlige Hauptstadt lädt mit ihren unzähligen Pubs zum Verweilen ein und auch kulturell lohnt sich ein Besuch des ehrwürdigen Trinity College mit seiner beeindruckenden Bibliothek.

Feinschmecker und Bierliebhaber sollten sich eine Führung durch die Guinnessbrauerei nicht entgehen lassen. Das hier gebraute Schwarzbier ist das Nationalgetränk Irlands und auf der ganzen Welt berühmt.

Der Süden – türkisblaue Buchten und üppig grüne Vegetation

Das Städtchen Killarney eignet sich hervorragend als Basis für mehrere Tagesausflüge. Wie eine sattgrüne Oase beginnt der gleichnamige Killarney National Park gleich außerhalb der Stadt. Das milde Klima der Region lässt die Vegetation sprießen, deswegen empfiehlt sich das Frühjahr besonders für einen Besuch. Mitten in den grünen Wäldern liegen mehrere kleine Seen und Ausflugsziele, wie das herrschaftliche Muckross House, das gut erhaltene Ross Castle, der Torc-Wasserfall oder die verwunschene Ruine Muckross Abbey. Alle sind gut zu Fuß oder mit dem Rad zu erkunden.

Ein beliebtes Postkartenmotiv, aber besser zu Fuß erreichbar, ist der Gap of Dunloe – ein schmaler Gebirgspass, an den sich eine idyllische Talsenke mit Seen und grünen Wiesen reiht.

Im Südwesten entfaltet der Wild Atlantic Way seine ganze Pracht. Zwei seiner Panoramastrecken führen um Dingle und Iveragh. Kaum eine andere Region der grünen Insel vereint so viele Attraktionen und landschaftliche Vielfalt wie diese beiden Halbinseln.

Sea Head Drive Panorama @ Shannon @ AdobeStock
Sea Head Drive Panorama @ Shannon @ AdobeStock

Die Iveragh Peninsula ist mit dem Ring of Kerry die größere und berühmtere der zwei und vereint grüne Hügellandschaften mit weißen Sandstränden und atemberaubenden Klippen, wie die Kerry Cliffs. Wer ein wenig Seeluft schnuppern möchte, kann eine Bootstour zu den kleinen Skellig-Inseln vor der Küste machen. Die Felseninseln mit ihren Klosterruinen sind so abenteuerlich, dass sie als Kulissen in einem der Star Wars Filme dienten.

Dingle gilt als die kleine, oft übersehene Schwester und das zu Unrecht – so bezeichnete National Geographic Dingle als einen der schönsten Orte der Welt. Vorbei an uralten Bienenkorbhütten, Steinkreisen und Örtchen wie Dingle, dessen farbenfrohe Häuschen wie aus einem Fernsehspot wirken, zweigt die R559 irgendwann ab in den berühmten Slea Head Drive. Die kurvenreiche Küstenstraße von Dingle bis zum Clogher Strand wirkt wie aus einem Irland-Märchen. Der Slea Head Drive ist so schön, dass man von Zeit zu Zeit eine der vielen Haltebuchten ansteuern muss, um den Ausblick zu genießen.

Anschließend führt der Weg über den Connor Pass, Irlands höchste Passstraße. Wer die steile Fahrt hinter sich hat, den begrüßt eine zerklüftete Mondlandschaft und ein sagenhaftes Panorama auf die Küste.

Ebenso erwähnenswert ist die Hafenstadt Cork, das 2005 zur Kulturhauptstadt Europas gekürt wurde und wo durch den warmen Golfstrom sogar Palmen wachsen. Vor den Toren Corks lohnt sich ein Abstecher zum Blarney Castle.

Der Osten – Schauplätze aus einem Märchenbuch in Irland

Von Cork aus geht es nach Nordosten, entweder an der Küste entlang, oder über den kürzeren Weg über Cashel. Im fünften Jahrhundert als Königssitz erbaut, vereint der Rock of Cashel eine einzigartige Geschichte: Über die Jahrhunderte meißelten Wikinger, Mönche und Hochkönige dort ihre Spuren in die Steine.

Die letzte Etappe vor Dublin sind die sagenumwobenen Wicklow Mountains. Schon die Fahrt durch den kleinen Gebirgszug mit seinen tiefen Tälern und dunklen Seen ist malerisch. Doch das eigentliche Ziel ist Glendalough, eine verlassene Klosterruine aus dem Mittelalter. Der Legende nach bewog der Wunsch nach Stille und Zurückgezogenheit einen Einsiedler, diese Klostersiedlung zu gründen.

Wer frühmorgens oder spätnachmittags anreist, verpasst die Touristenmassen aus Dublin und hat das Tal fast für sich. Dann entfaltet die alte Klostersiedlung ihren Zauber und zwischen dem kleinen Bachlauf, den Ruinen und den blühenden Wiesen hält man inne und genießt den Ausblick auf den See.

Inmitten der Wicklow Mountains liegt Powerscourt House mit den dazugehörigen Gärten, die National Geographics zu den zehn schönsten Gärten weltweit gekürt hat. Am Herrenhaus vorbei, führt der Spaziergang über eine prunkvolle Treppe in den terrassenförmigen Garten hinab an einen malerischen Teich. Vorbei am Rosengarten und am japanischen Garten mit seinen versteckten Grotten und exotischen Bäumen gelangt man nach etwa einer Stunde zum Powerscourt Wasserfall, einem der höchsten in Irland.

Fazit

Für ruhesuchende Naturliebhaber oder aufgeschlossene Kulturfans: Bei einem Irland-Roadtrip ist für jeden etwas dabei und man kann sich die Reiseziele nach den persönlichen Vorlieben auswählen. Damit der Urlaub stressfrei bleibt, sollte man mindestens zwei Wochen einplanen und während der Fahrt viele Pausen einlegen, um Irlands Erlebnisse genießen zu können.

Addendum

Bericht von Larissa Huber

Titelbild Irland – Sonnenaufgang in der Hafenstadt Galway © Alexey Zarodov @ AdobeStock

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admin

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